Als Kinder haben wir die Eisenbahn immer volle Pulle fahren lassen - alles, was der Trafo hergab.
Und bei den damals üblichen engen Bogenradien sauste der Zug dann also immer mit umgerechnet
rund 400 km/h um den Tellerrand...
Wer es etwas realistischer haben möchte, beschränkt die Geschwindigkeit der Lokomotiven
auf ein realistisches Maß. Doch dazu muss man erst mal wissen, welche Fahrregler-Einstellung
welcher maßstäblichen Geschwindigkeit entsprechen würde.
Moderne digitale Systeme ab einer gehobenen Preisklasse nehmen diese Arbeit ab.
Aber es schadet auch da nicht, es selbst zu
überprüfen und einem System nie einfach blind zu vertrauen
. Außerdem
gibt es ja auch noch Leute, die analog fahren.
Sicher braucht man einen Tachowagen sehr selten. Daher wollten wir unseren gleich so bauen,
dass er auf allen möglichen Anlagen bei Verwandschaft und Bakanntschaft eingesetzt
werden kann, sprich dass er auf verschiedensten (H0-)Anlagen, sowohl auf Mittelleitersystemen
(Märklin) als auch Zweigleisleitersystemen läuft.
Ein Tachowagen, also ein Waggon, der die Geschwindigkeit misst und anzeigt, wird unter anderem von
Fleischmann und Märklin angeboten. Der von Fleischmann (Artikel 5555)
sieht jedoch aus wie Füße,
und der von Märklin (Artikel 49960) ist deutlich zu teuer, zumal er ggf. noch auf isolierte Achsen
umgerüstet werden muss.
Also gilt es mal wieder, etwas Eigenes zu bauen
.
Der übliche Fahrradtacho erhält sein Signal sehr simpel. An einer Speiche des Fahrradreifens
wird ein Magnet befestigt. Einmal pro Umdrehung kommt der Magnet einem an der Fahrradgabel befestigten
Reed-Relais sehr nahe, also einem Schalter, der einen elektrischen Kontakt schließt, wenn er sich
in einem starken Magnetfeld befindet. Typischerweise muss ein in solchen Fällen
verwendeter Magnet weniger als 5mm entfernt sein, damit das Relais schaltet.
Das Reed-Relais besteht aus einem Glaszylinder, an dessen Enden zwei Drähte herausgeführt
sind. Diese werden einfach mit den beiden Kontakten des Tachos verbunden.
Der Magnet liegt mit seiner Ausrichtung (vom Nord- zum Südpol) parallel zum Reed-Relais. Nähert
sich der Magnet den Kontakten, so magnetisiert er sie, und sie ziehen sich an, so dass sie sich
berühren und den elektrischen Kreis schließen.
Ein Microcontroller wertet die Impulse aus: jeder Impuls bedeutet eine Umdrehung des Reifens.
Wenn dem Microcontroller der Umfang des Reifens vorher eingegeben wurde, entspricht jeder
Impuls diesem Umfang als auf der Straße zurückgelegte Strecke. Intern hat
der Tacho zusätzlich eine Uhr, so dass er aus der zurückgelegten Strecke pro
Zeit die Geschwindigkeit errechnen kann.
Die erste Entscheidung ist: soll der komplette Aufbau in den Wagen eingebaut werden oder der
Anwender das Display in der Hand halten können. Letzteres ist sicher die bequemere
Variante und prinzipiell kein Problem, da es sich um ein
für elektronische Datenübertragung komfortabel langsames digitales Signal handelt.
Anbieten würde sich entweder die Übertragung über die Schienen. Dann wird
es schwierig, den Tachowagen so zu bauen, dass er auf beliebigen Anlagen eingesetzt werden
kann. Oder der Impuls wird per
FM-Funksignal übertragen. Ein dafür erforderliches Sende- und dazu passendes
Empfangsmodul kann fertig gekauft werden und bewegt sich preislich im zweistelligen Euro-Bereich.
Jedoch ist für eine sichere Signalübertragung erforderlich, das langsame Signal in einem
Taktsignal einzubetten, das eine Repetitionsrate von mindestens 50Hz hat. Nur dann kann der
Empfänger zuverlässig darauf einrasten. Das Signal vom Reed-Relais käme so selten,
dass Störsignale zu leicht dazwischenfunken (je nach örtlichen Gegebenheiten).
Der Kauf eines drahtlosen Tachos war für uns keine wirkliche Alternative, da die Reichweite in der
Größenordnung von einem Meter liegt. Wem das reicht, kann es damit
versuchen.
Beide Lösungen (Signalübertragung via Schiene oder per Funk) erfordern
also einige weitere Überlegungen, für die wir in diesem
Projekt keine Zeit hatten. Wir mussten aus akutem Anlass von der Planung über das Beschaffen
bis zur Einsatzbereitschaft innerhalb zweier Wochen fertig werden - und wir haben ja noch einen
normalen Beruf nebenbei
.
Für eine nächste Version würden wir aber sicher eine Variante mit
Fernübertragung machen.
Als nächsten Schritt suchten wir einen geeigneten Wagen.
Da der Tachowagen sehr selten gebraucht wird, soll
er unauffällig aussehen, so dass er die meiste Zeit als "normaler" Waggon in einem der
Güterzüge mitfahren kann.
Märklin bietet seit Ewigkeiten die Teleskophaubenwagen in einer Form an, dass sie tatsächlich
geöffnet werden können. Bei den anderen Anbietern handelt es sich fast immer um fixierte
Attrappen ohne Innenleben oder um sehr teure Funktionsmodelle.
Die Wahl fiel für uns auf den dunkelblauen Märklin-Magazin-Wagen von 1992. Der Wagen ist
heute (fast 20 Jahre später)
gebraucht preiswert zu bekommen und aus robustem Plastik, so dass beim Bearbeiten wenig Gefahr besteht,
etwas abzubrechen. Außerdem mögen wir die Teleskophaubenwagen in poppigen Farben
ohnehin lieber als die bräh-braunen der Epoche III.
An die zweite Achse von vorne haben wir schon mal testweise den Magneten geheftet. Dank
der Ausbuchtung im Plastik läuft der Magnet völlig frei und problemlos. Das
Fahrwerk dieses Wagens ist wirklich wie gemacht für den Umbau. Die schwarze Stange hinten
eignet sich hervorragend, um daran das Reed-Relais zu befestigen. Und der blaue
Klipp, auf den das schwarze Fahrwerk aufgesteckt ist, ist innen hohl, so dass hier das Kabel
ins Innere das Wagens geführt werden kann.
Weitere Vorteile des Wagens sind die bereits vorhandenen Kurzkupplungen samt Kulisse.
Dank der NEM-Schächte kann auch auf andere Kupplungstypen getauscht werden.
Und schließlich ist das Verbauen des Tachos im Inneren eines Wagens ein doppelter Vorteil:
es sieht nicht nur besser aus, wenn der Tacho bei Nichtbenutzen unter der Haube verschwindet,
sondern der ganze Wagen, selbst mit angebautem Tacho passt wieder in die Originalverpackung
(praktisch, da wir den Wagen ja zu verschiedenen Anlagen schleppen werden).
Als nächstes geht es in den Fahrradladen unseres Vertrauens zum Kauf eines Fahrradtachos.
Der Fahrradtacho reagiert wie gesagt auf einen Impuls, der pro Umdrehung des Reifens einmal
ausgelöst
wird. Da ein Fahrradreifen änlich groß ist wie das Rad eines echten Waggons, wird
der Tacho am Modell direkt die Geschwindigkeit anzeigen, die der Wagen maßstäblich
in Originalgröße haben würde.
Beim Kauf des Tachos ist aber auf drei Dinge zu achten (abgesehen von Vorlieben, was der
Tacho noch alles an Durchschnittsgeschwindigkeit, Tagesspitzengeschwindigkeit, etc. errechnen
können soll):
Jetzt geht es dem Tacho an den Kragen. Zunächst wird die Batterie aus dem Fach geholt.
Wir haben uns entschlossen, sie im Wagen weiterzuverwenden. Man könnte sich die Betriebsspannung
auch vom Gleis holen, aber lohnt der Aufwand? So eine Batterie hält gewöhnlich weit mehr als
zwei Jahre in einem Fahrradtacho.
In diesem Fall handelte es sich um eine Batterie des Typs CR 2032. Das wird noch mal wichtig,
wenn wir einen Batteriehalter dafür bestellen wollen.
Mit einer Kleinbohrmaschine und eingespanntem Kreissägeblatt
kann das Gehäuse vorsichtig an den Kanten zerschnitten und dann mit einer Zange weggebrochen werden.
Übrig bleibt die Platine mit dem daraufgeschraubten Display.
Der schwarze Rahmen des Displays ist mit vier kleinen Schrauben an die Platine geschraubt. Der
Rahmen macht das Ding zwar größer, aber er kann nicht ohne Probleme entfernt werden,
da er das Display bzw. dessen elektrische Kontakte gegen die Platine drückt.
Auf der Rückseite zwacken wir mit einem Seitenschneider die vier Federkontakte ab.
Dann entfernen wir mit einem Lötkolben und Entlötlitze den blauen Taster
unten an der Stirnseite des Tachos.
Zunächst wird der Wagen entkernt.
Die Platte mit den Mulden ist eingeklippt und lässt sich einfach herausziehen.
Die Papierrollen brauchen wir auch nicht
mehr - obwohl: man könnte ja auch noch irgendwo auf der Anlage eine Großdruckerei
platzieren
?
Na, mal schau'n...
Das Fahrwerk ist erfreulich simpel aufgebaut und macht unser Vorhaben einfach. Alle Teile
lassen sich mit schlichten Handgriffen abnehmen.
Die beiden kleinen Spannfedern für die Kurzkupplungskulisse, die sich
bei Kurvenfahrten in den dreieckigen Ausschnitten gewegen, sind im oberen Foto
nicht mit abgebildet.
Wir müssen sie erst mal auf unserem Flokati wiederfinden
.
Da unser Tachowagen nicht nur auf Mittelleitersystemen (Märklin)
funktionieren soll, tauschen wir die Achsen erst mal gegen isolierte. Bei unserem
Modell sind das Radsätze mit Spitzenlagern (im Gegensatz zu Zapfenlagern), einer
Achslänge von 24,6mm und einem Laufkranzdurchmesser von 10,4mm.
Da unsere Zielgruppen komplett Schienen mit 2,1mm Höhe oder mehr haben, verwenden wir Radsätze
mit einer Spurkranzhöhe von 1mm. So eine Standard-Tauschachse ist bei vielen Anbietern
für deutlich unter einem Euro zu bekommen.
Sehen wir uns das Innere des Wagens an. Was müssen wir hier noch tun, damit der Tacho
auch unter die Haube kommt?
Die drei Hauben laufen auf T-Schienen aus Plastik. Alle drei Hauben können auf der vollen
Länge verschoben werden. Jede Haube ist an allen vier Ecken auf die T-Schienen geklippt
und kann nach oben davon abgezogen werden, ohne dass die Führungen abbrechen. Ansich ist
das gar nicht nötig, um den Wagen zu bearbeiten, aber wenn Plastikspäne dazwischen geraten,
muss zur Reinigung doch die Haube entfernt werden.
Die Schienen sind leicht geschmiert. Diese Schmierung sollte auch nicht entfernt werden bzw.
hinterher wieder ergänzt, da die Hauben dadurch gut gleiten.
Passt der Tacho überhaupt unter die Haube? Nur, wenn wir von den Schienen einen Teil
entfernen.
Wir wollen den Tacho unter die größte Haube montieren. Die äußere Schiene
muss demzufolge auf der vollen Länge erhalten bleiben (Vorsicht bei den weiteren Arbeiten -
das Profil der Schiene soll nicht durch Werkzeugschäfte beschädigt werden, weil sonst
die Haube nicht mehr leichtgängig gleitet).
Die inneren beiden Schienen bestehen aus einem extra Spritzling, der in die Grundplatte eingelassen
ist. An mehreren Stellen ragen Pins in die Grundplatte, und leider ist der Spritzling zusätzlich
mit der Grundplatte an den Pins verklebt. Hier müssen wir recht beherzt zur Sache gehen.
Mit einem Skalpell oder schmalen Cutter ritzen wir zunächst an der Grundplatte so lange
von innen in die
Seite ein, bis wir die schmale Wand entfernen können. Jetzt liegt der Spritzling der beiden
inneren Schienen seitlich offen, und wir können mit einem schmalen Schraubendreher vorsichtig
hebeln, bis der Spritzling an den Verklebungen von der Grundplatte wegbricht.
Vorher sollten wir noch den Spritzling dort durchtrennen, wo wir die beiden inneren Schienen erhalten
wollen. Das ist grob gesagt dort, wo die mittlere Haube bei geschlossenem Zustand endet.
Besser ist, etwas mehr Schiene stehenzulassen, aber viel mehr geht nicht, weil der Tacho sehr breit
ist.
Also erst mal den Tacho vermessen:
Fertig sieht das ganze dann wie im folgenden Foto aus. Die erste Passprobe des Tachos zeigt:
in der Breite sind ca. 3mm Platz, viel Spiel hat man also nicht, damit der Tacho reingeht
und trotzdem die mittlere Haube auf der Schiene in ihre Position rutschen kann.
In der Höhe passt der Tacho gerade so eben in gekippter Lage.
Wenn die Rundung oben an der Platine noch
etwas weggefeilt wird, sind hier vielleicht 2mm Spiel unter der großen Haube.
Zunächst wird der Sockel für den Tacho verklebt.
Wir haben uns für eine abnehmbare Konstruktion mit Stiftsteckern/-buchsen
entschieden, weil wir uns überlegt haben, so kann man den Tacho später um
180° drehen, wenn man ihn von der anderen Seite betreiben/ablesen will. Dazu im Fazit
unten mehr.
Der Sockel soll möglichst tief liegen, damit der Tacho oben schräg eingebaut
werden kann. Aber der Sockel muss ca. 1mm Abstand zur Bodenplatte haben, damit er
die Mechanik der Kurzkupplungskulisse nicht behindert. Wir haben zwei Stücke eines
Zahnstochers unterlegt und dann den fertig verlöteten Sockel
an die Grundplatte geklebt.
Die beiden braunen Kabel für das Reed-Relais sind schon einmal durch den Zapfen
am gegenüberliegenden Fahrzeugende herausgeführt.
Überhaupt haben wir bisher ein bisschen unterschlagen, was an Elektronik verkabelt
werden muss. Konkret sind das nur vier Paare:
Im letzten Schritt müssen wir noch den Signalgeber, also das Reed-Relais und den Magneten
anbauen.
Der Magnet kommt an die Achse. Zwar sind unsere Tauschachsen aus Messing und somit unmagnetisch.
Aber sie sind vernickelt, also haftet der Magnet schon mal selbst, wenn auch nicht sehr stark.
Wie im Abschnitt über das Funktionsprinzip des Fahrradtachos bereits beschrieben
sollte der Magnet parallel zum Relais und zur Achse ausgerichtet werden.
Wenn man den Magneten einfach an die Achse haften lässt, richtet er sich aber so aus,
dass entweder Nord- oder Südpol zur Achse weisen. Der Magnet muss also gegen
seine Tendenz befestigt werden.
Unser Magnet (ein Quader mit 2mm Kantenlänge) ragt bei der Rotation nicht nennenswert
nach unten in den Gleisbereich. Wer größere Magnete verwenden will, sollte ein Auge
darauf halten, dass der Magnet nicht so weit herausragt, dass er an Weichen etc. mit dem
Schienensystem kollidiert (insbesondere bei Mittelleitersystemen mit den Punktkontakten
ragen die PuKos an den Weichen besonders hoch). Das gleiche gilt beim Befestigen des Reed-Relais'.
Wenn man es aber wie in unserem Foto zu sehen oberhalb der Fahrgestellstange befestigt, ist
man in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Den Abstand des Reed-Relais zum Magneten muss jeder experimentell ermitteln. In unserem Fall
ist er minimal, d.h. der Magnet berührt gerade so eben nicht das Relais (Spiel der Achse
beachten). Es kann aber sein, dass man einen größeren Abstand benötigt, denn
wenn die Achse um 180° rotiert und damit der Abstand größer ist, kann das noch
ausreichen, um das Relais zu schalten.
Es muss also ein Abstand ermittelt werden, der so gering ist, dass bei dichtester Position
das Relais sicher schaltet, bei entferntester aber mit Sicherheit nicht. Beim Fahrrad ist
das kein Problem, weil wir dort über mehr als 40cm Entfernung reden, aber bei der kleinen
Modellwagenachse kann das schon schwierig sein.
Sowohl der Magnet als auch das Relais werden wieder mit Kleber fixiert, nachdem die Verbindungskabel
an das Relais gelötet wurden.
Übrigens zieht der Magnet das Relais ja an, was es schwierig machen kann, das Relais in seiner
Wunschposition zu verkleben. Wir sind so vorgegangen, dass wir zunächst den Magnet
verklebt haben, dann das Relais ausgerichtet und mit einem dünnen Pappstreifen auf Abstand
zum Magneten gehalten haben, und das Relais dann verklebten.
Nachdem nun alles zusammengebaut war, wollten wir auch das Ergebnis sehen. Und es geschah: nix
.
Der Tacho reagiert nicht auf die Bewegung des Wagens.
Schnell wurde der Fehler gefunden. Auf der Rückseite der Platine gab es eine
verdächtige Stelle, an der offensichtlich mal ein SMD-Bauteil saß, jetzt
aber gähnende Leere herrschte. Was mag da gewesen sein. Gut, dass wir vorher
Fotos der Platine gemacht hatten - schlecht, dass das Bauteil auch da schon fehlt...
Vermutlich wurde es weggerissen, als wir das Gehäuse drum herum zerschnitten und abgeknabbert haben.
Kurz die Platine angeschaut und nachgedacht, dann war klar, was da fehlte. Die beiden Kontakte zum
Reed-Relais werden zunächst über je einen Widerstand geführt. Dieser schützt
die dahinterliegenden Bauteile auf der Platine vor Überspannungen beim Aufstecken des Tachos
auf die Halterung. Der Widerstand R1, der hier offensichtlich fehlt, wird also mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit ein 1kΩ-Widerstand wie R2 auch gewesen sein.
Einen 1kΩ-Widerstand hatten wir gerade nicht griffbereit. Aber da das Reed-Relais nichts weiter
macht als einen Pull-down, spielt der Wert des Widerstandes keine große Rolle
(auf Details gehen wir hier mal besser nicht ein, sonst wird dieser Text noch ähnlich lang
wie "Krieg und Frieden"). Wir haben kurzerhand
einen 100Ω-Widerstand aus unserer Grabbelbox eingelötet, und schon lief die Kiste
.
Der Wagen funktioniert einwandfrei. Das Umstecken des Tachos um 180° verwenden wir nie,
da danach der Radumfang erneut eingegeben werden muss. Es ist viel einfacher, eben den
ganzen Wagen zu drehen, wenn man von der anderen Seite ablesen muss.
Daher haben wir auf der Rückseite des Tachos eine dünne Platte aus Kunststoff
über die Kabel geklebt und schwarz angemalt. Dadurch sieht der Wagen total unauffällig
im Güterzug aus, selbst wenn er offen von der Seite zu sehen ist.
Die Arbeit mit den zweireihigen Stiftleisten würden wir also nicht noch mal machen, das ist
überflüssig.
Ach so, ja: der korrekte Radumfang muss ja noch eingegeben werden. Er wird bei diesem Tacho
in Millimetern eingegeben. Mit einer Mikrometerschraube haben wir den Laufkranzdurchmesser nahe
dem Spurkranz und an davon entferntester Stelle gemessen. Die beiden Messwerte betrugen
10,50mm und 10,30mm. Die Herstellerangabe von 10,4mm stimmt also gut.
Maßstäblich entspricht der Durchmesser 10,4mm·87=904,8mm. Dieser Durchmesser,
multipliziert mit Faktor π ergibt einen Umfang von 904,8mm·π=2842,5mm.
Wir geben also in den Tacho einen Umfang von 2843mm ein. Weil die Batterie irgendwann
alle sein wird und wir den Wert erneut eingeben müssen, kleben wir noch einen Merkzettel
in den Wagen mit jener Zahl.
Die seitliche Werbeaufschrift haben wir mit Schleifpapier (1000er Körnung) entfernt.
Das geht sicher auch anders, besser und ohne dass die Oberfläche dort matt wird, aber das war uns
egal, da der Wagen irgendwann mal eh zusammen mit anderen gealtert wird. Dann wird man den Unterschied
zwischen der mittleren und den beiden äußeren Hauben gar nicht mehr erkennen.
Vorerst haben wir nur ein paar vorhandene Details wie Griffstangen, Trittbretter, Hebel usw. mit
ein bisschen Farbe hervorgehoben und das Fahrwerk verrosten lassen
.